Wer nicht weiss, was man unter „Natural Horsemanship“ verstehen kann:
Ganz grob und extrem vereinfacht und verallgemeinert könnte man sagen, dass der „horseman“ sein Pferd dazu bringen will, sich für seine Aufgabe selbst zu entscheiden, zunächst prinzipiell, dann willig, dann enthusiastisch – immer schneller und feiner. Der Reiter macht seinem Tier Vorschläge, die es verstehen und annehmen kann. Je nach Reaktion folgt entweder Komfort, nämlich Ruhe von Seiten des Reiters, oder Verstärkung, dass heisst, Diskomfort. So etwas wie Bestrafung gibt’s dabei nicht, aber jede Menge Lob als positive Verstärkung.
Diese Idee, dass das Pferd aus eigener Entscheidung in der Zusammenarbeit mit dem Reiter seinen Job macht, ist für den berittenen Bogenschützen natürlich von bestechender Anziehungskraft, aber auch eine Menge Arbeit – nicht nur für das Pferd.
Die logischen, psychologischen und philosophischen Implikationen diskutieren wir jetzt aber nicht, interessant ist die praktische Umsetzung. Wobei das Lehrsystem der Parelli-Schule – so wie jedes brauchbare System – dem der Kassai-Schule recht ähnlich ist: kleine Schritte, und davon einen nach dem anderen. Aus diesen kleinen Schritten bauen wir unser Können auf, verbinden schliesslich das Reiten mit dem Bogenschiessen. Und aus der Bodenarbeit das Reiten – was am Boden nicht funktioniert, wird vom Pferderücken aus auch nicht gehen. Das Parelli Savvy System – Savvy kommt von savoire – wissen, in Österreich kann man sagen: „mit Hirn“ allgemeiner „mit Herz, Hirn und Verstand“- , das Selbststudium also, ist tatsächlich sehr brauchbar.
- es ist klar strukturiert und nachvollziehbar
- aus kleinen Schritten werden größere Übungen – Probleme lassen sich fast immer auf die Basisübungen und ihre mangelhafte Durchführung zurückführen
- mit jedem Studium der Unterlagen versteht der Reiter ein bisschen mehr, weil die Erfahrung in der Arbeit mit dem Pferd dazukommt.
Für das notwendige Feedback gibts die Parelli-Seminare in den diversen Levels.